Leitende Ärztinnen und Ärzte, die über die fachliche Leitung einer Abteilung hinaus die Verantwortung für die medizinische Führung eines Krankenhauses übernehmen, sind heute mit hochkomplexen Anforderungen konfrontiert. Sie umfassen gleichermaßen fachübergreifende medizinische Kompetenz, unternehmerisches Denken und Handeln sowie zukunftsweisende Führungsstrategien, die wiederum in Einklang mit medizinisch-pflegerischer Ethik stehen sollen.
Diesen hohen Anforderungen steht zumeist eine Alltagssituation gegenüber, in der sich gewählte oder ernannte Ärztliche Direktor/innen neben der umfangreichen zeitlichen Beanspruchung für ihr Fachgebiet mit divergierenden Ansprüchen unterschiedlicher Berufsgruppen im Krankenhaus auseinanderzusetzen haben. Aus einer regelrecht „lobbyistischen“ Erwartungshaltung bestimmter Dienstgruppen oder Abteilungen entstehen teilweise neue Konfliktfelder, die sich aufgrund unterschiedlicher „Sprachmuster“ zusätzlich verschärfen.
Hinzu kommt, dass die Leitungsstruktur von Krankenhäusern noch vielfach durch das klassische „Dreigestirn“ geprägt ist, verbunden mit unklarer Aufgabenverteilung und Verantwortlichkeit. Als Konsequenz klaffen dann jedoch formale und tatsächliche Leitung auseinander, rationale Entscheidungsfindung und Konfliktlösungen werden potenziell erschwert.
Erst in wenigen Krankenhäusern gibt es die Position des hauptamtlichen Ärztlichen Direktors mit klar umrissenen Kompetenzen. Unter dem Druck der vom Gesetzgeber initiierten Finanzierungskonzepte für Gesundheits-Dienstleistungen und zunehmender Wettbewerbsdynamik lassen sich aber medizinische und ökonomische Verantwortlichkeit in der Krankenhausleitung immer weniger trennen. Daher wird bereits seit einiger Zeit die Diskussion darüber geführt, ob bisher nebenamtliche jetzt Verantwortung als hauptamtliche Ärztliche Direktor/innen bzw. als Geschäftsführer/innen übernehmen sollten, entweder allein oder gemeinsam mit einem kaufmännischen Geschäftsführer.
In jedem Falle werden von Ärztinnen und Ärzten in Führungspositionen moderne Managementqualifikationen erwartet, wenn im „Unternehmen Krankenhaus“ unter den aktuellen medizinisch-ökonomischen Rahmenbedingungen auch in Zukunft der Patient mit seinem Genesungsbedürfnis die zentrale Kategorie des Handelns bleibt. Dazu soll das Intensivseminar Krankenhausleitung die notwendigen Wissensgrundlagen vermitteln.
Literatur zum Seminar:
„Krankenhausleitung für Ärztliche Direktoren: Weiterbildung als Erfolgsmodell“, Barbara Rosenthal, in: KU Gesundheitsmanagement, 11 / 2021
„Ärztliche Direktion: Gutes Management braucht Weiterbildungen im direkten Austausch“, Interview mit Erziehungswissenschaftlerin Barbara Rosenthal, in: KMA online, 12 / 2021
In Deutschland stellt diese Form der nachuniversitären Weiterbildung ein absolutes Novum dar. Das Intensivseminar Krankenhausleitung wurde vom mibeg-Institut Medizin in Zusammenarbeit mit führenden Krankenhausmanagern entwickelt und gestaltet. Es orientiert sich an den aktuellen Entwicklungen der Krankenhauslandschaft und den daraus resultierenden Qualifikationsanforderungen an Ärztinnen und Ärzte in leitenden Positionen.
In fünf Seminarabschnitten vermitteln wir Ihnen praxisnahes Managementwissen für Ihre operativen, dispositiven und strategischen Entscheidungen, die Sie zu verantworten haben. Unsere Referent/innen sind erfahrene Krankenhausmanager/innen, und sie haben sich alle auf eine Form der Weiterbildung verständigt, die gleichermaßen Wissenstransfer wie projektbezogene Seminararbeit ermöglicht.
Da Ihre aktive Mitarbeit als wesentlicher Bestandteil vorausgesetzt wird, sollten Sie pro Seminareinheit einen zusätzlichen zeitlichen Arbeitsaufwand von ca. drei Stunden zur Nachbereitung einkalkulieren. In der abschließenden sechsten Seminareinheit präsentieren Sie dann gemeinsam mit Ihren Seminar-Kollegen ein jeweils eigenes ärztliches Managementkonzept, das repräsentativ für Fragestellungen vieler Krankenhäuser sein sollte. Ausgewählte Referenten sowie Ihre Seminar-Kollegen werden sich anschließend mit einem „Experten-Feedback“ an der Analyse und Strategieentwicklung beteiligen.
Einzelne Seminareinheiten sind nicht getrennt vom Gesamtseminar absolvierbar. Über das Seminar hinaus organisieren wir für Sie ein Netzwerk unter allen Teilnehmer/innen und Referent/innen dieser Seminarreihe, das es Ihnen ermöglicht, im kollegialen Kreis schnell für Sie wichtige Informationen abzurufen. Regelmäßig bieten wir allen Absolventen dieser Seminarreihe ein „Update“ an, das sehr gerne wahrgenommen wird.
Das Intensivseminar Krankenhausleitung wird nach den Richtlinien für die zertifizierte ärztliche Weiterbildung gestaltet und durch die Ärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe anerkannt. Voraussichtlich 102 CME-Punkte sind der Weiterbildung zugeordnet.
Wir laden herzlich zur Teilnahme ein.
Dipl. Päd. Barbara Rosenthal
Institutsleiterin
Zur Entwicklung und Realisierung des Intensivseminars Krankenhausleitung für Ärztliche Direktor/innen und Chefärzt/innen wurde ein Projektbeirat gebildet, der nicht nur die Auswahl qualifizierter Referenten verantwortlich begleitet, sondern auch Inhalte und Zeitrahmen des Seminars mitgestaltet, die Qualität der Seminararbeit gewährleistet und bei der Realisierung des Gesamtprojekts berät.
Diesem Projektbeirat gehören an:
- Dr. med. Rüdiger Haase
Hauptgeschäftsführer, Krankenhaus Bethel Berlin
- Dr. med. Dietmar Herberhold
Geschäftsführer, Christliches Klinikum Unna
- Dr. med. Günther Jonitz
Präsident der Ärztekammer Berlin a.D.
- Prof. Dr. med. Claas Lahmann
Ärztlicher Direktor, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Freiburg
- Prof. Dr. med. Heinz-Jürgen Lakomek
Chefarzt, Johannes Wesling Klinikum Minden
- Prof. Dr. med. Claus Langer
Chefarzt, Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Minimalinvasive Chirurgie, Evang. Krankenhaus Göttingen-Weende
- Dr. med. Anja Mitrenga-Theusinger
Vorstand Ärztekammer Nordrhein, Vorstand Marburger Bund Landesverband NRW / RLP,
Ärztliche Leitung der Zentralen Notaufnahme und Medizinische Geschäftsführung, Klinikum Leverkusen
- Dipl. Päd. Barbara Rosenthal
Institutsleiterin, mibeg-Institut Medizin, Köln
- Prof. Dr. med. Stefan Sack
Chefarzt, Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Internistische Intensivmedizin, München Klinik Neuperlach
- Dr. med. Andreas Tecklenburg
Senior Advisor Healthcare Market, Vorstand Marienhaus-Gruppe a.D., Waldbreitbach, Vorstand Med. Hochschule Hannover a.D.
Nächster Start
Die Weiterbildung umfasst sechs Seminareinheiten im Zeitraum eines Jahres.
Der nächste Starttermin ist:
- 22. Weiterbildung ab 20. Oktober 2023 in Köln
Gerne lassen wir Ihnen ein detailliertes Seminarkonzept und die Anmeldeunterlagen zukommen. Bitte senden Sie uns zu diesem Zweck Ihre Kontaktdaten inkl. Postanschrift, gerne auch unter Angabe Ihrer Berufsposition, an , oder nutzen Sie einfach dieses Kontaktformular.
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